Berechnen Sie die tatsächliche Lichtstärke bei Makroaufnahmen mit dem Bellows-Faktor. Inklusive Belichtungskorrektur und Pupillenverhältnis für präzise Ergebnisse.
⚡ Präzise Belichtung • Bellows-Faktor • Lichtverlust-Analyse • Retrostellung • Pupillenverhältnis
Berechnen Sie die effektive Blende bei Makro- und Nahaufnahmen. Die effektive Blende berücksichtigt den Bellows-Faktor und zeigt die tatsächliche Lichtstärke an.
1:1 = 1.0, 1:2 = 0.5, 2:1 = 2.0 usw.
Für extreme Makroaufnahmen mit umgekehrt montiertem Objektiv
Die effektive Blende ist die tatsächliche Lichtstärke bei Nahaufnahmen. Sie unterscheidet sich von der nominellen Blende (am Objektiv eingestellt) durch den sogenannten Bellows-Faktor oder Verlängerungsfaktor.
Nominelle Blende: Die am Objektiv eingestellte Blende, gültig für die Entfernung unendlich.
Effektive Blende: Die tatsächliche Lichtstärke unter Berücksichtigung der veränderten optischen Verhältnisse bei Nahaufnahmen.
Standard-Berechnung:
Effektive Blende = Nominelle Blende × (Abbildungsmaßstab + 1)
Mit Pupillenverhältnis:
Effektive Blende = Nominelle Blende × (Abbildungsmaßstab / Pupillenverhältnis + 1)
Retrostellung:
Effektive Blende = Nominelle Blende × (Abbildungsmaßstab × Pupillenverhältnis + 1)
Belichtungsmessung: Verwenden Sie die effektive Blende für manuelle Belichtungsberechnungen oder bei externen Belichtungsmessern.
Blitzfotografie: Die effektive Blende ist entscheidend für die korrekte Blitzleistung bei Makroaufnahmen.
Schärfentiefe: Die tatsächliche Schärfentiefe richtet sich nach der effektiven Blende, nicht der nominellen Einstellung.
Bei Makro- und Nahaufnahmen verändert sich die optische Situation erheblich. Das Objektiv muss weiter vom Sensor entfernt werden, um nahe Objekte scharf abzubilden. Diese Verlängerung hat zwei wichtige Auswirkungen.
Erstens erreicht weniger Licht den Sensor (Lichtverlust), und zweitens ändert sich die tatsächliche Blende von der am Objektiv eingestellten nominellen Blende zur effektiven Blende.
Der Bellows-Faktor (auch Verlängerungsfaktor genannt) beschreibt mathematisch diese Veränderung. Er berechnet sich als Abbildungsmaßstab + 1 und wirkt sich sowohl auf die Belichtung als auch auf die effektive Blende aus.
Bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 (Lebensgröße) beträgt der Bellows-Faktor 2, was einer Belichtungskorrektur von +2 EV entspricht.
Effektive Blende (Standard):
Effektive Blende = Nominelle Blende × (Abbildungsmaßstab + 1)
Belichtungskorrektur:
EV-Korrektur = 2 × log₂(Abbildungsmaßstab + 1)
Bellows-Faktor:
Bellows-Faktor = Abbildungsmaßstab + 1
Nominell: f/8
Effektiv: f/10 (f/8 × 1.25)
Korrektur: +0.6 EV
Faktor: 1.25×
Nominell: f/8
Effektiv: f/16 (f/8 × 2)
Korrektur: +2.0 EV
Faktor: 2.0×
Nominell: f/8
Effektiv: f/32 (f/8 × 4)
Korrektur: +4.0 EV
Faktor: 4.0×
TTL-Messung: Moderne Kameras messen "Through The Lens" und berücksichtigen automatisch den Lichtverlust. Manuelle Korrekturen sind meist nicht nötig.
Externe Messung: Bei Verwendung eines Handbelichtungsmessers müssen Sie die Belichtungskorrektur manuell anwenden.
Blitzfotografie: Die effektive Blende ist entscheidend für die korrekte Blitzleistung bei Makroaufnahmen.
Das Pupillenverhältnis beschreibt das Größenverhältnis zwischen Austritts- und Eintrittspupille eines Objektivs.
Symmetrische Objektive: Pupillenverhältnis = 1.0 (meist bei Makroobjektiven)
Asymmetrische Objektive: Pupillenverhältnis ≠ 1.0 (Teleobjektive, Retrofokus-Weitwinkel)
Bei der Retrostellung wird das Objektiv umgekehrt montiert, um extreme Vergrößerungen zu erreichen. Dies ändert die Berechnung der effektiven Blende:
Effektive Blende = Nominelle Blende × (Abbildungsmaßstab × Pupillenverhältnis + 1)
Anwendung: Für Vergrößerungen von 5:1 bis 20:1 und höher. Besonders beliebt in der wissenschaftlichen Fotografie und Mikrofotografie.